Das Scopitone war eine Art Jukebox für 16mm Filme, die meistens in Restaurants, Pubs, Hotels, Bussen oder Bowlingbahnen anzutreffen war. Zusätzlich zur Musik konnten die Gäste also auch die Künstler beim Musizieren, Singen oder Tanzen betrachten oder selber mit-tanzen.
Der Stimmungsmacher
Eine frühe Form von Musikvideos
Scopitone wurde von Frédric Mathieu von der Firma CAMECA (Compagnie d’application mécaniques à l’électronique au cinéma et à l’atomistique) entworfen und in verschiedenen Modellen hergestellt. Das Scopitone ist nicht das einzige Fabrikat einer audiovisuellen Jukebox, sondern es gab bereits Vorläufer aus den 1940er Jahren («Panoram»). Das Lichtspiel weist eine der grössten Musikfilm-Sammlungen Europas auf und so ist es nicht erstaunlich, dass auch Filme und Geräte von anderen Herstellern zu finden sind. Die Scopitone-Filme selbst können als Vorläufer der heutigen Musikvideos betrachtet werden.
Unser Scopitone-Gerät weist eine Besonderheit auf: Durch ein Fenster auf der Rückseite kann die Funktionsweise beobachtet werden. Nachdem der Gast eine Münze eingeworfen und das gewünschte Musikstück gewählt hat, beginnt nach wenigen Sekunden das Karussell, auf das bis zu 36 Filme geladen werden können, zu drehen. Beim gewählten Film angekommen, wird der Film eingefädelt und abgespielt.
Projektionsmechanismus
Der Film wird kontinuierlich durch den Lichtstrahl gezogen. Der Animationseffekt wird durch einen oszillierenden Spiegel erzeugt, der das Filmbild durch das optische System auf eine Mattscheibe lenkt. Der oder die vor der Mattscheibe stehende Betrachter*in sieht den Film als Rückprojektion.
Die Musik ist als Magnettonspuren auf den Film angebracht. Die Filme lassen sich ebenfalls in einem herkömmlichen 16mm-Projektor abspielen und sind oft der krönende Abschluss eines Lichtspiel-Sonntags.
Weitere Publikationen
Scopitone-Clips gibt es viele auf youtube zu entdecken. Doch nur bei uns im Lichtspiel ist das Scopitone-Erlebnis so richtig authentisch! In der Publikation «Tales from the vaults», die im Sommer 2023 erscheint, schreiben Bregt Lameris (Universität Zürich) and Rossella Catanese (University of Udine) über unsere neu revidierte und voll funktionsfähige Scopitone.