16mm und 9.5mm (breite) Filme haben unterschiedliche Dimensionen, aber der Abstand der Perforationslöcher ist fast gleich. Daher lässt sich ein 16mm Projektor mit einigem Aufwand in einen 9.5mm Projektor verwandeln. Dazu müssen alle filmführenden Teile und der Transportmechanismus ausgewechselt werden.
Die ursprünglich verfügbaren 9.5mm Projektoren waren mit relativ schwachen Projektionslampen ausgerüstet. Darum suchten die Mitglieder des 9.5mm Filmclubs Bern schon in den 1960er Jahren nach Möglichkeiten, mehr Licht auf die grosse Leinwand zu bringen. Sie bauten einen 9.5mm Pathé Projektor so um, dass er mit einer helleren Projektionslampe betrieben werden kann.
Wir wählten den umgekehrten Weg und bauten einen 16mm Kinoprojektor mit Xenon-Licht auf 9.5mm um. Unser Techniker Vladimir Malogajski war massgeblich am Umbau beteiligt und baute die nötigen mechanischen und elektronischen Teile ein.
Unser 9.5mm Kinoprojektor ist einzigartig. Deshalb wurden wir gemeinsam mit unserem Projektor an das Filmfestival Cinema Ritrovato in Bologna eingeladen. Dort konnten wir einem staunenden Publikum teilweise 100jährige Filme auf einer Kinoleinwand vorführen, die bisher nur im Kleinformat projiziert werden konnten. Einzig die Standbilder der Pathé-Baby-Filme konnten aufgrund der höheren Lichtleistung nicht auf die grosse Leinwand projiziert werden, weshalb die entsprechenden Texte mittels digitaler Untertitelprojektion ergänzt wurden.